Was ist DM – Degenerative Myelopathie?
Als Degenerative Myelopathien (chronic degenerative radiculomyelopathy) fasst man eine Reihe neurologischer Erkrankungen zusammen, die das Rückenmark (griech. myelos) zerstören (Degeneration). Die Erkrankung lässt sich in zwei große Gruppen einteilen: Die jungen und die alten Hunde. Meist geht die Erkrankungen mit Bewegungsstörungen der Hinterhand einher und ist nicht schmerzhaft.
Ursächlich für die Krankheit ist wahrscheinlich eine Mutation des SOD1-Gens, aber bei bestimmten Rassen, z.B. dem Hovawart, weiß man schon heute, dass dieses Gen nicht alleine Ursache für den Ausbruch der Krankheit ist. Beim Aussie liegt wahrscheinlich ebenfalls eine polygene Vererbung vor: Aber da hier zu wenig Daten vorliegen, ist dies nur eine Vermutung.
Erkrankung
Die Degenerative Myelopathie (Abkürzung – DM ) ist eine Erbkrankheit und wird durch einen Gendefekt verursacht. Es kommt zu einer Zerstörung des Myelins (Nervenhülle) im Rückenmark in der Höhe der Brust- und Lendenwirbel. Die Krankheit tritt im fortgeschrittenen Lebensalter auf, kann jede große Hunderasse betreffen und wird oft mit Cauda equina Syndrom oder auch Spondylose verwechselt. Die Symptome sind Bewegungsstörungen der Hinterhand mit Ataxie, Zehenschleifen, bis hin zur kompletten Lähmung. Im Gegensatz zu all den anderen Rückenmarkserkrankungen, verursacht die Degenerative Myelopathie keine Schmerzen.
Nach wie vor gibt es keine Heilung dieser Krankheit aber inzwischen einen Gentest.
Es existieren drei Genotypen:
1. Genotyp N/N (normal/normal, +/+, frei) homozygot gesund: Dieses Tier trägt die Mutation nicht und hat ein kein Risiko an der Krankheit zu erkranken. Es kann die Mutation nicht an seine Nachkommen weitergebe.
2. Genotyp N/DM (n/mut, +/-, träger) heterozygot betroffen: Dieses Tier trägt eine Kopie des mutierten Gens. Es hat kein Risiko an der Krankheit zu erkranken, gibt die Mutation aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an seine Nachkommen weiter. Ein solches Tier sollte nur mit einem mutations-freien Tier verpaart werden.
3. Genotyp DM/DM (mut/mut, -/-, betroffen) homozygot betroffen: Dieses Tier trägt zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein hohes Risiko an der Erbkrankheit zu erkranken. Es gibt die Mutation zu 100% an seine Nachkommen weiter. Dieser Typus kommt sehr selten vor, da er nur entstehen kann, wenn sowohl Vater als auch Mutter mindestens ein mutiertes Gen besitzen.
Für jedes Merkmal liegen im Genom zwei Kopien vor. Je eine Kopie erhält das Tier von seinem Vater und eine von seiner Mutter. Wird ein Merkmal autosomal-rezessiv vererbt bedeutet dies, dass ein Tier nur erkrankt, wenn es je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat.
Es müssen also sowohl Vater- als auch Muttertier das mutierte Gen tragen, selbst aber nicht unbedingt erkrankt sein.
Träger geben die Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weiter. Bei der Verpaarung von zwei Trägern besteht die Gefahr, dass die Nachkommen von der Erkrankung betroffen sind (25%).
Die Existenz von Trägern in einer gesunden Population erhöht die Variabilität des gesamten Genpools, weshalb diese nicht von der Zucht ausgeschlossen werden sollten. Eine Verpaarung sollte jedoch immer nur mit mutations-freien Tieren erfolgen, so dass keine homozygot betroffenen Tiere entstehen können.